Bekannt als Hobbypsychologen sind Friseure, Wirte und Arzthelferinnen. Sich Freud' und Leid anderer anzuhören kenne ich aus meinem gelernten Beruf der Arzthelferin zu genüge. Als ich damals meinen Job aufgab und etwas völlig anderes im Familienbetrieb anfing - nämlich im Büro, hätte ich niemals gedacht, dass ich je wieder die Funktion des Hobbypsychologen einnehmen würde - tsss - träum weiter Sandrinchen! Scheinbar mache ich auf die Leute einen vertrauensvollen Eindruck, den sie mit Recht auch haben dürfen. Ich kenne von manchen Stammkunden sämtliche Familiengeschichten oder Wehwehchen alá He deiht et wieh un do deiht et wieh, aber...
warum vertrauen sich die Menschen einer Person an, die sie gar nicht richtig kennen?
Wählen sie bewusst jemanden aus, der unparteiisch ist?
Warum glauben sie, dass es dem Gegenüber interessiert oder ist es ihnen schlichtweg egal?
Ich bin da irgendwie wie die meisten meiner Kollegen. Erst mit dem Kopf unterm Arm hört man ein kleines leises Mimimi ansonsten weiß man nur so ein paar Eckdaten und schon geht’s weiter mit der Arbeit: hast Du schon gewogen? , Wie ist denn der Name? Da brauche ich mal den Ausweis’...
Ich öffne mich auf der Arbeit wirklich nur Menschen, zu denen ich Vertrauen habe und die ich wirklich kenne. Sie erfahren dann von kleinen, aber erst Recht von großen Dingen. Klar könnt Ihr jetzt sagen, ´aber Deinen Blog kann auch JEDER, also auch ein Kunde lesen‘, ist ja auch richtig, das bedeutet dennoch nicht, dass ich mit ihm auf der Arbeit den großen Kaffeeklatsch draus mache :) . Da mache ich den Unterschied.
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