# 111 Karnevalsliebe met Hätz un Siel

Wie ich schon geschrieben habe, ist Musik für mich wichtig. 

K A R N E V A L S M U S I K darf dabei absolut nicht fehlen !

Nunja, ich bin ein bönnsches Mädchen, da gehört es schon fast dazu jeck zu sein, wie ich finde. Ich denke, es gehört aber auch viel Prägung dazu. Meine Familie mütterlicherseits ist - wie soll es auch anders sein - ebenso karnavelsjeck. Von der Großtante über Großeltern bis hin zu Tante und Mutter sind alle im Karnevalsverein; waren Godesia, Mariechen, Adjudanten, in der Bütt - also alle schön jeck. Dass das dann wohl an mir kleben geblieben ist, ist also kein reiner Zufall. Ich liebe es mich zu verkleiden, darum finde ich den Slogan eines Kostümkaufhauses so genial "Sei wer du willst!". Als Kind trug ich schon gerne Kostüme; oft von meiner Oma geschneidert. Ich erinnere mich an ein Babyclownkostüm, welches alle Kinder in unserer Familie trugen. Dann hatte meine Oma aus mir eine Kinderprinzessin gezaubert. Jede echte Kinderprinzessin konnte nach Hause gehen ;-). Naja und irgendwann war ich dann soweit mir eigene Kostüme zusammen zu stellen, wenngleich ich bis heute nicht mit einer Nähmaschine umgehen kann. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg - Kämpferin eben. Ich machte mir Kostüme wie verrückte Krankenschwester oder Wilma Feuerstein und für meinen Mann den Fred Feuerstein gleich dazu. Später war ich dann immer mit einer Gruppe auf Mädchensitzungen. Da gab es dann diverse Gruppenkostüme wie Minions, Miss Piggy, 10 kleine Negerlein etc.. Und ihr merkt es vielleicht schon: fertige Kostüme zu kaufen, war dann irgendwann nicht mehr so wirklich befriedigend. Letztes Jahr habe ich mir zwei Wochen vor Bonn steht Kopp ein Ikea- Kostüm gefertigt und im November war ich auf einer Kostüm-Mottoparty und habe mir ein Tinkerbell-Kostüm gemacht. Für dieses Jahr hatte ich auch schon wieder ein paar Kostümgedanken, aber ich möchte so gerne noch das ein oder andere existierende Kostüm tragen. 

Eine Sache, die kaum einer weiß, ist, dass ich damals mit meiner "Stiefschwester" beim Gardetanz- Probetraining war. Sie tanzt heute immer noch. Ich war zwar als kleine zierliche Persönlichkeit wie gemacht dafür, aber aufgrund meiner Skoliose und dem daraus resultierendem fehlenden Körpergefühl leider nicht tauglich. Dennoch sehe ich mir auf Karnevalssitzungen sehr gerne Gardetänze an und denke immer wieder, dass ich im nächsten Leben Mariechen sein möchte :-).

Seit 2005 bin ich mit meinem Mann als Gründungsmitglied in einem kleinen Verein den Wahner Kölschbusters. Ming Hätzbloot un ming Siel hängt an diesem Verein, auch wenn ich nicht mehr so aktiv teilnehmen kann wie früher. Viele Jahre schon fahren wir in Porz-Wahn im Karnevalszug mit und es ist total überwältigend wenn ich die Menschen rufen höre, wie sie Kamelle, Strüßjer, Bützjer rufen. Jahr für Jahr fahre ich an Menschen vorbei, die ich noch nie woanders getroffen habe ausser am Zugweg und erkenne sie gleich wieder.

 

Jedes Johr Kamelle, Strüßjer, Bützjer an Minsche verdeile, die mer jar nit kennt - dat jitt et nur in Kölle :-). 

 

Da uns der Brauchtum sehr wichtig ist, sind wir auch am Karnevalszug vor unserer Haustüre vertreten. Von jedem, den wir kennen, werden wir zugeworfen mit Kamelle und lassen im 1. Stock die Fenster auf, weil wir aus eigener Erfahrung wissen, wie witzig es ist, dort hinein zu werfen :-D. In diesem heimisch kleinen Zug wird auch schon mal der ein oder andere Schnaps gezwitschert un e bissche jet jeschwaad. 

 

Im übrigen läuft hier auch das ganze Jahr über hin und wieder Karnevalsmusik und mein erstes Mal letztes Jahr bei Jeck im Sunneshing fand ich grandios.

 

Ach ich liebe einfach dieses unbeschwerte feiern und tanzen im jecken Kostüm.

 

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