Immer wenn es Zeit wird zu geh´n, verpass ich den Moment und bleibe steh´n, das Herz sagt bleib, der Kopf schreit geh´ (Joris)
Ich vermute mal, jeder kennt diese Situation sich zwischen Herz und Verstand entscheiden zu müssen, egal, ob es hier um einen Menschen oder ein Tier geht...
Nun - ich entscheide mich heute dafür über ein Tier zu schreiben.
Meine Perserkatze Niki kam damals vor 14 Jahren aus einem ganz bestimmten Grund zu mir. 2005, einen Tag vor meinem Geburtstag wurde ich auf dem Nachhauseweg in Köln brutal überfallen. Wochenlang hatte ich das Haus danach nur schwer und am Liebsten gar nicht verlassen wollen. Bis heute lassen mich bestimmte Geräusche im Alltag daran zurück denken, auch wenn ich heute nicht mehr zusammenzucken muss oder Herzklopfen bekomme. Jedenfalls trat Wochen später Niki in mein Leben. Es waren die ersten Fahrten mit dem Auto nach dem Raubüberfall und ich fuhr zu einer Bekannten, die Tiere bei sich aufnahm. Ich sah diese Katze und verliebte mich sofort in dieses Tier, in diese ruhige Ausstrahlung, dieses absolut liebevolle Gesicht... und nahm sie mit nach Hause
------> H E R Z E N T S C H E I D U N G
13 wundervolle Jahre lebten wir zusammen und da ich über diese Zeit eine Katzenhaarallergie entwickelt habe und mein Verstand/ Kopf immer wieder sagte: "Du musst dich von dieser Katze trennen, damit du allergiefrei wirst...", konnte ich das einfach nicht. ------> H E R Z E N T S C H E I D U N G
Ein halbes Jahr vor ihrem 18. Geburtstag, wir wussten schon lange, dass sie schlecht sieht und hört, wurde sie blind und orientierungslos, bis sie schließlich total von uns Menschen abhängig war, die Treppen stürzte, zum Futternapf gebracht werden musste, das Katzenklo nicht mehr fand... Da war der Zeitpunkt gekommen, sich von ihr zu trennen und das für immer... und obwohl ich sonst immer mit dem Herzen entschieden habe, musste ich diesmal eine knallharte Entscheidung treffen.
-----> K O P F E N T S C H E I D U N G
Ich steckte gerade mitten in meiner Erschöpfungsdepression, sodass ich weder in der Lage war, selbst einen Tierarzt anzurufen, noch mit ihr den letzten Weg zu gehen, was mich jetzt gerade ein paar Tränchen kostet... Das war tatsächlich einer der wenigen Momente, in denen ich nicht fähig war, selbst zu handeln. Das hat dann eine Freundin für mich übernommen, der ich wirklich sehr dankbar bin, weil sie Niki mindestens genau so, wenn nicht noch mehr geliebt hat.
Dem Grunde nach, war die Entscheidung Niki zu erlösen sowohl eine
H E R Z E N T S C H E I D U N G als auch eine K O P F E N T S C H E I D U N G,
denn aus Liebe zu ihr wollten wir sie nicht zwanghaft am Leben halten und sie leiden lassen.
Mach´s gut da oben meine kleine Eule!
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