12. April 2019 Der Vortag:
Nachdem ich die Kinder und den Hund erfolgreich abgegeben hatte, wurde ich von einem meiner Freunde zu meiner Mutter gefahren. Die Kinder hatten die Verabschiedung sehr locker genommen und es mir gleichzeitig nicht schwer gemacht zu gehen. Der Hund aber, brachte mich tatsächlich zum Weinen, worüber ich gleichzeitig lachen musste, weil bei den Kindern alles glatt lief und der Hund mich aber dermaßen traurig ansah, weil er spürte, dass ich bald weg war.
Bei meiner Mutter im Hotel angekommen, bekam ich ein Einzelzimmer und das war dann auch der Zeitpunkt an dem ich angekommen war auf meiner Reise nur ICH zu sein, mich nur um mich kümmern zu müssen, was mir auch gut gelang.
13. April 2019 Et jeiht loss:
Als mich meine Mutter am Flughafen absetzte, wurde mir bewusst, dass ich zum ersten Mal völlig allein flog. Am Check-In-Schalter entdeckte ich gleich die erste Pilgerin, die ich aber erst einmal nicht ansprach.
Am Gate schließlich, konnte ich ganz klar sehen, wer mir gleich gesinnt war. Wander-/ Turnschuhe, Funktionskleidung und Wanderrucksack - die flogen wohl nicht in ein All-Inclusive-Hotel mit Poolbar, schoss es mir durch den Kopf. Erstaunt war ich ausserdem, wie viele Pilger ihre teils riesigen Rucksäcke als Handgepäck durch bekamen, denn ich hatte meinen Rucksack vorsichtshalber als Gepäckstück aufgegeben, was sich bei meiner Größe von 1,53 m auch durchaus anbot, denn meinen Rucksack in die Schränke an Board über den Sitzen zu verstauen, hätte mir sicherlich Probleme bereitet *lach*.
Das Boarding verlief relativ zügig und ich nahm Platz in meiner gebuchten Reihe 11 :-).
Später im Flugzeug bekam ich richtig starke Kopfschmerzen und war froh, mir eine Sevenup und ein Twixx kaufen zu können, womit sich die Kopfschmerzen etwas legten.
Nach der Landung am Kofferband, lernete ich dann schließlich die Pilgerin des Check-Ins in Köln/Bonn kennen. Sie sah meinen Rucksack auf dem Kofferband und nahm gleich Blickkontakt auf, also bin ich einfach zu ihr hin und fragte sie, ob wir gemeinsam mit der Metro nach Porto fahren wollten. Birte? aus Bielefeld (mir Namen zu merken, musste ich erst mal lernen, denn man sieht sich meistens immer zwei mal - okay in diesem Fall nicht ;-).
Wir fuhren eine Weile mit der Metro, quatschten ein wenig, bis ich mich schließlich verabschiedete und ausstieg, um zu meiner gewünschten Herberge zu gelangen, die nach langer Suche und drei befragter Portugiesen voll war.
"Es war kein Platz in der Herberg´ zu finden, es war kein Platz fü-ür arme Leut´" spielte die Musik in meinem Kopf ein.
Der nette und hilfsbereite Herbergsvater verwies mich auf eine kirchliche Herberge, die noch freie Betten hatte, die für mich bezüglich meines nicht vorhandenem christlichen Glaubens nicht in Frage kam. Also lud ich erneut meine Fahrkarte mit Guthaben auf und fuhr bis zur Haltestelle Trindade. Ich war dann also in Porto City angekommen, stürmte auf dem Weg in ein Tourismuszentrum und ließ mir ein günstiges Hotel zeigen. Ob ich nun genau dieses Hotel auch nahm, weiß ich bis heute nicht, aber ich hatte mittlerweile solche Kopfschmerzen, dass ich einfach nur noch etwas trinken, essen und ins Bett wollte.
Ich kaufte mir noch etwas zu trinken und ein Stück Pizza (in das ich nur zwei mal hinein biss und mich fürchterlich ekelte), ehe ich zurück ins Hotel ging und mich ins Bett legte. Im Pilgerführer las ich etwas über das pulsierende Nachtleben in Porto und das war absolut nicht gelogen, denn es war Samstagabend und es war die Hölle los.
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